Kombu bedeutet auf Japanisch „Glück“ – und das kommt nicht von ungefähr. Seit Jahrhunderten ist diese Braunalge in Asien ein fester Bestandteil der Ernährung, geschätzt für ihre Nährstoffe und ihren einzigartigen Geschmack. Verständlich, dass sie mit rund 600.000 Tonnen pro Jahr die weltweit am häufigsten verzehrte Alge ist!
Kombu – Eine jahrhundertealte Tradition
Schon im alten Japan hatte Kombu einen besonderen Stellenwert: Im 8. Jahrhundert wurde sie sogar als Steuer an den Kaiser gezahlt – so wertvoll war sie! Spätestens ab dem 14. Jahrhundert begann man, Algen gezielt in Hydrokulturen anzubauen, um die steigende Nachfrage zu decken. Nicht nur in Japan, sondern auch in China und Korea ist Kombu bis heute aus der Küche nicht wegzudenken. Doch auch Europa hat die Vorzüge dieser Alge längst erkannt: Während sie in Irland unter dem Namen „Kelp“ bekannt ist, wird sie in Frankreich immer beliebter – und an Spaniens Atlantikküste wächst sie wild.
Hier bei Algamar ernten wir unsere Kombu-Algen von Hand an der galicischen Küste – mit Respekt für die Natur und in nachhaltiger Wildsammlung.
Ein echter Schatz aus dem Meer
Kombu (wissenschaftlich als Laminaria ochroleuca und Saccharina bekannt) ist eine echte Superalge. Sie kann bis zu 2,5 Meter lang werden und wächst in tiefem, kaltem Wasser. Während Laminaria ochroleuca in felsigen Küstenbereichen mit starker Brandung gedeiht und bis zu zehn Jahre alt werden kann, bevorzugt die seltenere Saccharina ruhige Gewässer.
Unsere galicische Küste bietet mit ihren 1.700 Kilometern Felsküste ideale Bedingungen für das Wachstum von Kombu. Geerntet wird sie von Tauchern, die die Algen behutsam mit Messern oder Sicheln abschneiden. Anschließend werden sie schonend getrocknet, um ihre wertvollen Inhaltsstoffe zu bewahren.
Was macht Kombu so besonders?
Diese Alge ist ein wahres Nährstoffwunder:
- Magnesium & Kalzium: Mit 1.120 mg Magnesium und 1.970 mg Kalzium pro 100 g versorgt Kombu deine Muskeln, Nerven und Knochen optimal.
- Alginsäure: Sie kann Schwermetalle und Schadstoffe im Körper binden und unterstützen so eine sanfte Entgiftung.
- Kobalt: Hilft dem Nervensystem und wirkt entspannend – ideal bei Verdauungsbeschwerden oder innerer Unruhe.
- Silizium: Wichtig für elastische Gelenke, starke Nägel, gesunde Haut und kräftiges Haar.
- Ballaststoffe & Antioxidantien: Gut für die Verdauung und zum Schutz vor freien Radikalen.
- Vitamin E: Kombu übertrifft in Sachen Vitamin E sogar Vollkorngetreide, Fisch und Avocado!
Und dann wäre da noch das Jod: Ein lebenswichtiges Spurenelement, das für die Schilddrüse unverzichtbar ist. Allerdings enthält Kombu extrem hohe Mengen – weshalb sie in Deutschland nicht als Lebensmittel zugelassen ist.
Wie wird Kombu traditionell verwendet?
Dort, wo sie erlaubt ist, wird Kombu auf vielfältige Weise genossen. Dank ihres kräftigen Umami-Geschmacks – der fünfte Geschmackssinn neben süß, sauer, salzig und bitter – verleiht sie Gerichten eine besondere Tiefe.
Besonders beliebt ist sie:
- Als Basis für Brühen und Suppen
- Geröstet als knuspriger Snack
- In Eintöpfen, Aufläufen oder vegetarischen Burgern
- Gemahlen zum Würzen oder für Backwaren
Beim Kochen reduziert sich ihr Jodgehalt deutlich – besonders durch 30-minütiges Garen im Schnellkochtopf.
Kombu – Ein Stück Meer für dein Wohlbefinden
Auch wenn sie in Deutschland nicht auf dem Teller landen darf, kannst du Kombu dennoch genießen – als natürlichen Badezusatz! Ihre wertvollen Mineralstoffe pflegen die Haut, spenden Feuchtigkeit und sorgen für ein entspannendes Spa-Erlebnis.
Und so einfach geht’s: 30 g Kombu-Blätter in warmem Wasser einweichen, ins Bad geben und 15–20 Minuten pure Meeresfrische genießen.
Fazit? Egal ob in der Küche oder im Bad – Kombu ist ein echtes Geschenk der Natur. Und wer weiß, vielleicht findet diese faszinierende Alge eines Tages doch noch ihren Weg in deutsche Kochtöpfe!
Literaturquelle:
Clemente Fernández Sáa: Atlantikalgen – Nahrungsmittel und Gesundheit (Neuauflage 2019)