Wer versucht, weniger Salz zu essen, kennt das Dilemma: Jodsalz gilt als wichtigste Jodquelle – aber wenn man Salz reduzieren möchte, scheint das schwierig zu werden.
Die gute Nachricht: Es gibt eine natürliche Lösung, die direkt aus dem Meer kommt – Algen. Sie liefern Jod auf ganz ursprüngliche Weise, sind nachhaltig und schmecken besser, als viele denken.

Warum Jod so wichtig ist

Jod ist ein essentielles Spurenelement. Der Körper braucht es, um Schilddrüsenhormone zu bilden, die unseren Stoffwechsel, die Energieproduktion und sogar unsere Stimmung beeinflussen.
Das Problem: Unsere Böden enthalten kaum Jod, besonders im Inland. Deshalb wird Speisesalz in vielen Ländern künstlich damit angereichert.
Aber Jodsalz ist nicht die einzige Option – Algen bieten eine natürliche und schonendere Alternative.

Algen: Jod aus der ursprünglichen Quelle

Algen nehmen Jod direkt aus dem Meerwasser auf. Besonders Sorten wie Kombu, Wakame oder Nori enthalten viel davon – genug, um den täglichen Bedarf zu decken, ohne auf künstlich zugesetzte Stoffe zurückgreifen zu müssen.

Im Gegensatz zu Jodsalz stammt das Jod hier also aus einer echten, natürlichen Quelle. Und das Beste: Algen liefern nebenbei noch Mineralstoffe, Spurenelemente und Ballaststoffe – ein schöner Bonus für eine ausgewogene Ernährung.

Weniger Salz essen, ohne auf Geschmack zu verzichten

Viele Menschen tun sich schwer damit, Salz zu reduzieren, weil sie befürchten, dass das Essen langweilig schmeckt. Dabei bringen Algen genau das, was oft fehlt: natürlichen Umami-Geschmack – also diese herzhafte Tiefe, die viele Speisen abrundet.

Ein bisschen Algenpulver oder ein paar Flocken über Gemüse, Suppen oder Dips reichen schon, um den Salzstreuer beiseitezulegen.
Das Ergebnis: weniger Salz, aber genauso viel (oder mehr) Geschmack – und eine extra Portion Jod.

Nachhaltig, natürlich und einfach gut

Noch ein Argument für Algen: Sie sind extrem umweltfreundlich.
Für ihren Anbau braucht man kein Ackerland, keine Düngemittel und kein Süßwasser. Algen wachsen im Meer, binden CO₂ und helfen sogar, die Wasserqualität zu verbessern.
Im Vergleich dazu wird Jodsalz industriell hergestellt und erfordert zusätzliche Verarbeitungsschritte – nicht gerade die natürlichste Form der Jodaufnahme.

So kannst du Algen ganz einfach verwenden

Algen sind viel vielseitiger, als man denkt. Hier ein paar einfache Ideen für den Alltag:

  • Nori-Blätter für Sushi oder als knuspriger Snack
  • Wakame in Suppen oder asiatischen Salaten
  • Kombu beim Kochen von Reis, Linsen oder Bohnen mitgaren (nicht mitessen)
  • Algenflocken oder –pulver als Würze für Gemüse, Dips oder Dressings

Am besten achtest du beim Kauf auf Herkunft und Jodgehalt – die Werte unterscheiden sich je nach Sorte. Produkte aus kontrolliertem Anbau sind eine gute Wahl.

Fazit: Natürliches Jod statt Zusatzstoffe

Wenn du deinen Salzkonsum senken möchtest, aber trotzdem genug Jod brauchst, sind Algen eine unkomplizierte und natürliche Lösung.
Sie liefern Jod direkt aus dem Meer, schmecken gut, sind gesund und schonen gleichzeitig die Umwelt.

Algen sind also nicht nur eine Alternative zu Jodsalz, sondern ein echter Gewinn – für deine Gesundheit und für den Planeten.

Hinweis:
Dieser Artikel soll dich informieren, ersetzt aber keine ärztliche Beratung. Wenn du Schilddrüsenvorerkrankungen hast oder unsicher bist, wie viel Jod für dich richtig ist, sprich bitte vorher mit deiner Ärztin oder deinem Arzt. So stellst du sicher, dass Algen oder andere Jodquellen zu dir passen.

Quellen:

Lee et al. (2025)Analysis and Risk Assessment of Total Iodine Content in Edible Seaweeds
Diese umfassende Analyse von 348 Algenproben aus Südkorea ergab, dass verschiedene Algenarten unterschiedliche Jodkonzentrationen aufwiesen. Die Studie betont die Bedeutung einer ausgewogenen Aufnahme, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden. https://www.mdpi.com/3454562

Barandiaran et al. (2024)Exposure to iodine, essential and non-essential trace elements
Diese Studie untersuchte die Auswirkungen des Algenkonsums auf die Konzentrationen von Jod und anderen Spurenelementen im Urin. Die Ergebnisse zeigten, dass der Verzehr von Kombu und Wakame zu erhöhten Jodkonzentrationen führte. https://rdcu.be/eL1iI

Smyth et al. (2021)Iodine, Seaweed, and the Thyroid
Diese Übersichtsarbeit beleuchtet die Rolle von Algen als Jodquelle und deren Auswirkungen auf die Schilddrüsenfunktion. Sie hebt hervor, dass Algen eine bedeutende Jodquelle darstellen, jedoch auch potenzielle Risiken bei übermäßigem Verzehr bestehen. https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC8077470/