Mikroplastik: Kleine Partikel, großes Problem?

Mikroplastik ist überall. Es schwebt in der Luft, rieselt mit dem Regen vom Himmel und treibt in unseren Meeren. Doch was bedeutet das für die Umwelt und unsere Ernährung? Und viel wichtiger: Müssen wir uns Sorgen machen, wenn wir Algen essen? Lass uns das gemeinsam herausfinden.

Was ist Mikroplastik eigentlich?

Mikroplastik sind winzige Kunststoffpartikel, kleiner als 5 Millimeter. Sie entstehen entweder absichtlich in dieser Größe (z. B. als Peeling-Partikel in Kosmetik oder als Granulate in der Industrie) oder durch den Zerfall größerer Plastikprodukte, wie Tüten oder Flaschen. Besonders problematisch: Mikroplastik zerfällt immer weiter, verschwindet aber nicht – es bleibt in der Umwelt, in unseren Meeren und leider auch in der Nahrungskette.

Mikroplastik im Ozean: Wie groß ist das Problem?

Die winzigen Partikel sind so leicht, dass sie überall im Wasser treiben: an der Oberfläche, in der Wassersäule und auf dem Meeresboden. Sie lagern sich in Küstengebieten ab und können von Meereslebewesen aufgenommen werden – von Muscheln über Fische bis hin zu Meeressäugern. Studien haben gezeigt, dass Mikroplastik inzwischen in fast allen untersuchten marinen Lebensformen nachgewiesen wurde. Aber was bedeutet das für Algen?

Algen & Mikroplastik: Ein Grund zur Sorge?

Die gute Nachricht zuerst: Anders als Muscheln oder Fische, die Wasser filtern und so Mikroplastik aufnehmen können, nehmen Algen keine Fremdstoffe aus dem Wasser auf. Falls Mikroplastik vorkommt, setzt es sich nur an der Oberfläche der Algen ab – es gelangt aber nicht in ihre Struktur.

Und hier kommt der zweite positive Punkt: Vor der Verarbeitung werden Algen gründlich gereinigt. Dadurch wird das wenige anhaftende Mikroplastik entfernt. Laut aktuellen Studien gibt es daher keinen Hinweis darauf, dass Algen ein Gesundheitsrisiko darstellen oder eine bedeutende Quelle für Mikroplastik in der Nahrung sind.

Wie sieht es mit anderen Lebensmitteln aus?

Leider zeigt die Forschung, dass Mikroplastik in vielen Lebensmitteln nachgewiesen wird – in Meeresfrüchten, Salz, Honig und sogar Bier. Besonders betroffen sind kleine Meerestiere wie Krabben oder Muscheln, die als Ganzes gegessen werden. Große Fische hingegen sind weniger problematisch, da Mikroplastik meist im Verdauungstrakt verbleibt, den wir nicht mitessen.

Was können wir tun?

Der beste Weg, um Mikroplastik in der Nahrung zu reduzieren? Weniger Plastik verwenden! Jede vermiedene Plastiktüte, jede nachgefüllte Trinkflasche hilft, das Problem langfristig zu verringern. Und wenn du Algen liebst, kannst du beruhigt sein: Sie sind nach heutigem Wissensstand mikroplastikfrei und weiterhin eine der nachhaltigsten und nährstoffreichsten Nahrungsquellen der Welt.

Also: Genieße deine Algen ohne Sorgen – sie sind gut für dich und die Umwelt!

Literaturquellen:

*https://seaveg.com/blogs/blog/a-sea-of-plastic-but-is-it-on-my-seaweed

**https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6132564/pdf/40572_2018_Article_206.pdf

***http://www.fao.org/3/ca3540fr/CA3540FR.pdf

https://www.deutschlandfunk.de/plastikmuell-mikroplastik-bedroht-lebewesen-im-meer.676.de.html?dram:article_id=290735