Das japanische Sushi, bei dem Reis, Fisch und Gemüse in Nori-Algenblätter eingerollt wird, fällt den meisten wahrscheinlich als erstes ein, wenn es um das Thema Algen in der Ernährung geht. Sushi kennt und schätzt man mittlerweile ja fast überall auf der Welt. An zweiter Stelle folgt eventuell noch die ebenfalls japanische Misosuppe, die auch viele Europäer gerne essen. Aber darüber hinaus?
Viele wissen gar nicht, dass Algen seit Jahrhunderten, sogar Jahrtausenden in vielen Gegenden der Welt gegessen und für ihren gesundheitlichen Nutzen geschätzt werden.
Algen essen – In Asien seit langem Brauch
In Asien haben Algen in der Ernährung eine besonders lange Tradition. Es existieren Schriftstücke aus China, die schon 4.000 Jahre alt sind und in denen Algen als „Spender von Gesundheit, Langlebigkeit und Glück“ genannt werden. Andere chinesische Schriftstücke aus dem 6. Jahrhundert vor Christus beschreiben die Alge als „Erlesene Speise, eines Ehrengastes würdig und sogar des Königs selbst“. Und auch in einem chinesischen Medizinbuch aus dem 1. Jahrhundert vor Christus mit dem Namen „Benkao Jing“ wird die Alge empfohlen – als Heilmittel gegen Brusttumoren und Krebs.
Auch in Japan werden Algen seit langer Zeit gern gegessen. Die heute noch sehr beliebten Sorten Kombu, Nori und Wakame wurden schon im 8. Jahrhundert vor Christus am japanischen Hof im Jahressteuerregister genannt – als Steuern für den Kaiser! Und auch erste Algenrezepte sind aus Japan überliefert: Bereits im 10. Jahrhundert tauchten diese in einem japanischen Lexikon auf.
Dabei waren Algen übrigens nicht gerade ein Essen für die einfache Bevölkerung. Vielmehr galten sie als Nahrung für Adelige, Mönche und hochrangige Persönlichkeiten.
Andere Länder mit Algen-Tradition
Während die Asiaten wohl als die ältesten Algen-Fans gelten können, sind sie bei weitem nicht die einzigen, die Algen seit Jahrhunderten essen. Länder wie Hawaii, Peru oder auch Chile gehören dazu. In Mexiko wurden Algen nachweislich auch schon vor 1.000 Jahren gegessen.
Aber auch in Europa sind Algen als Nahrungsmittel teils schon seit Jahrhunderten bekannt. Schon die Kelten und Wikinger wussten nämlich, dass Algen gesund sind und ernteten sie an der Küste des Atlantiks. Sie bereiteten daraus Suppen oder kauten die Algen gleich pur – ein wirksames Mittel gegen die früher so verbreitete Seefahrerkrankheit Skorbut.
Auch in der französischen Bretagne werden Algen gerne gegessen: Sie werden nicht nur für würzige Fischsuppen verwendet, sondern sogar für Brot („bara mor“) und für Nachspeisen. In Großbritannien gibt es ebenfalls sehr traditionsreiche Gerichte mit Algen, z. B. das „Laverbread“ (eine walisische Spezialität mit Speck, Toast, Tomaten, manchmal Schalentieren und dunklen Algen).
Nicht zuletzt muss in dieser Liste natürlich auch die Region Galizien genannt werden: An diesem Teil der spanischen Atlantikküste – an welchem auch unsere Algamar Algen von Hand geerntet und verarbeitet werden – wachsen so viele Algen, dass sie nicht nur für verschiedene Speisen, sondern sogar seit jeher auch als Dünger und Viehfutter verwendet werden. Aber auch für ihre heilende Wirkung werden sie hier traditionell sehr geschätzt und kommen gegen diverse Krankheiten zum Einsatz.
Das zeigt: Auch wenn Algen als Nahrungsmittel für viele Deutsche noch ungewohnt sind, haben sie in vielen Ländern in und außerhalb Europas eine jahrhunderte- ja jahrtausendealte Tradition und werden für ihre positive Auswirkung auf die Gesundheit sehr geschätzt.
Wie werden Algen heute gegessen?
Das Meeresgemüse erlebt seit einigen Jahren einen Aufwärtstrend. Mittlerweile werden sie auch in Ländern bekannter und beliebter, in denen sie nicht traditionell auf der Speisekarte stehen – z. B. in den USA, wo der aktuelle Algentrend startete. Dass sie in Amerika den Durchbruch geschafft haben, sieht man auch daran, dass landesweite Supermarktketten wie „Trader Joe’s“ Produkte wie „Seaweed Chips“ verkaufen.
Und auch in Deutschland sind sie mittlerweile auf dem Speiseplan angekommen, auch jenseits von Sushi. Getrocknete Algen und Produkte mit Algen sind nicht mehr nur in Asia-Läden zu bekommen, sondern mehr und mehr auch in Biomärkten. Auch das ist übrigens ein Trend: Algen, die nicht irgendwo in Asien, sondern an europäischen Küsten geerntet werden, und zwar in hochwertiger Bio-Qualität.
Algen sind sehr gesund und voller wichtiger Nährstoffe – und dabei kalorienarm, vegan und sehr vielseitig kombinierbar. Sie enthalten auch kaum Kohlenhydrate und passen deshalb gut in eine eiweißreiche Ernährung. Kein Wunder also, dass sie ganz besonders in der gesunden, modernen Küche zum Einsatz kommen. Nicht umsonst werden Algen auch als Superfood bezeichnet! Dabei darf man aber nicht vergessen, dass man mit ihnen nicht nur aufwändig und exotisch kochen kann.
Algen sind zum Glück so vielseitig einsetzbar, dass sie sich zu fast allem – auch den ganz normalen, schnellen Gerichten des täglichen Lebens – kombinieren lassen: Z. B. zu Salaten, Rührei, Pizza oder Pasta. Mit Algen kochen kann daher wirklich jeder!
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